Substanz statt Schlagwort – wie verantwortungsvolle KI Wirkung entfaltet

Ein Interview mit Prof. Dr. Peter Buxmann über KI im Public Sector, Digitalisierung mit Wirkung und den gesellschaftlichen Anspruch moderner Technologien
Künstliche Intelligenz kann Verwaltungsarbeit erleichtern, Entscheidungen unterstützen und Prozesse beschleunigen – aber wie gelingt das im öffentlichen Sektor wirklich? Reicht technisches Know-how aus, um nachhaltige Wirkung zu erzielen? Und wie lässt sich Verantwortung im Umgang mit KI konkret gestalten?
Prof. Dr. Peter Buxmann beleuchtet im Gespräch, was moderne Technologien im Public Sector leisten können – und was es dafür braucht.
Was macht KI-Projekte im öffentlichen Sektor wirklich tragfähig?
Im öffentlichen Bereich gelten besondere Maßstäbe. Hier sind Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Nachhaltigkeit keine optionalen Eigenschaften – sie sind Grundvoraussetzungen. Doch was unterscheidet kurzfristige Pilotprojekte von Lösungen, die auch langfristig wirken?
„Der Unterschied liegt in der Verbindung von Methodenkompetenz und Fachlogik“, erklärt Buxmann. Unternehmen wie anacision, die beides mitbringen, schaffen nicht nur technisch funktionierende Systeme, sondern Lösungen, die sich an reale Verwaltungsprozesse anschmiegen und dort echte Wirkung entfalten.
Tragfähigkeit entsteht laut Buxmann, wenn:
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Modelle nicht nur präzise, sondern auch skalierbar und nachvollziehbar sind,
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die Fachrealität von Anfang an mitgedacht wird,
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und die Technologie auf die organisatorischen Rahmenbedingungen abgestimmt ist.
Wie zeigt sich verantwortungsvolle KI – und warum ist das gerade hier so wichtig?
Wenn KI Entscheidungen unterstützt, die das Leben von Bürgerinnen und Bürgern betreffen, wird Verantwortung zur Schlüsselkategorie. Doch was bedeutet das konkret?
„Verantwortungsvolle KI zeigt sich nicht erst im Ergebnis, sondern im Prozess“, betont Buxmann. Gemeint ist der bewusste Umgang mit Unsicherheiten, die Offenheit gegenüber Modellgrenzen – und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort.
Anacision setzt genau auf diesen Ansatz: keine Standardlösung, sondern Co-Kreation mit der Verwaltung. So entsteht Vertrauen – und ein lernfähiger Entwicklungsprozess, der den gesellschaftlichen Anspruch moderner Technologien ernst nimmt.
Wie wird aus einem Buzzword echte Wirkung?
KI ist in der öffentlichen Debatte angekommen – doch wie gelingt es, dass sie in der Verwaltung nicht bloß als Schlagwort bleibt? Was braucht es, damit Technologie im Alltag entlastet und nicht zusätzlich belastet?
Buxmann nennt klare Erfolgsfaktoren:
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Relevante Anwendungsfälle, z. B. bei der Verarbeitung großer Datenmengen oder der Einschätzung komplexer Meldungen,
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Modelle, die regelmäßig überprüft und verständlich dokumentiert werden,
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und eine enge Verzahnung mit den Fachprozessen der Verwaltung.
Entscheidend ist nicht die maximale Automatisierung, sondern die gezielte Unterstützung: bei der Priorisierung von Fällen, der Strukturierung von Informationen oder der datenbasierten Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten. Dabei darf KI nicht isoliert entwickelt, sondern muss als Teil eines systemischen Wandels verstanden werden – fachlich verankert, methodisch fundiert und politisch gewollt.
Fazit: Digitalisierung mit Wirkung
KI kann die Verwaltung leistungsfähiger, schneller und bürgernäher machen – wenn sie richtig umgesetzt wird. Dafür braucht es interdisziplinäre Teams, klare Zuständigkeiten, strategische Verantwortung und einen sensiblen Umgang mit Daten und Entscheidungen.
Oder wie Buxmann es zusammenfasst:
„KI entfaltet dort Wirkung, wo Fachlogik, Methodenkompetenz und technologische Exzellenz zusammenkommen – und wo Verantwortung nicht nachgelagert, sondern integraler Bestandteil des Projekts ist.“