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Künst­li­che In­tel­li­genz im Mit­tel­stand – den Wan­del er­folg­reich ge­stal­ten

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Schlagwort wie viele andere und wird im Moment ziemlich gehypt. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Begriff? In unserer Blogreihe "Künstliche Intelligenz" beschäftigen wir uns unter anderem mit Versprechen und Mythen der KI. Wir erfahren, wie KI eigentlich definiert wird und widmen uns ihren Herausforderungen und Anwendungsbeispielen.

Di­gi­ta­li­sie­rung und Da­ten ver­än­dern Pro­zes­se ent­lang der ge­sam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te. KI ist das zen­tra­le Ele­ment, um aus den vor­han­de­nen Da­ten die Brü­cke in die An­wen­dung zu schla­gen und bei­spiels­wei­se Ver­bes­se­run­gen in Pro­zes­sen oder Pro­duk­ten er­zie­len zu kön­nen. Erst durch KI-Soft­ware kön­nen Da­ten in­ter­pre­tiert und Pro­gno­sen ge­ne­riert und so Hand­lun­gen ab­ge­lei­tet oder selbst­stän­di­ge Ak­tio­nen von Ma­schi­nen er­mög­licht wer­den.

Im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich hin­ken deut­sche Un­ter­neh­men beim Ein­satz von KI hin­ter­her. Eine Studie der Boston Consulting Group zeigt, dass 85% der chi­ne­si­schen Un­ter­neh­men eine ak­ti­ve Rol­le beim Ein­satz von KI ein­neh­men und KI-An­wen­dun­gen nut­zen bzw. Pi­lo­tin­itia­ti­ven dazu durch­füh­ren. Hin­ter den USA (51%) lan­det Deutsch­land ge­mein­sam mit Frank­reich auf dem drit­ten Platz (49%). Zwei Vor­rei­ter der letz­ten in­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on blei­ben beim dis­rup­ti­ven Zu­kunfts­the­ma KI zu­rück. Die­ses Bild ver­stärkt sich beim Blick auf den Mit­tel­stand – den In­no­va­tions- und Be­schäf­ti­gungs­mo­tor in un­se­rem Land. In ei­ner VDI-Umfrage zeigt sich, dass KMUs – im Ver­gleich zu Groß­un­ter­neh­men – die Po­ten­tia­le von KI ge­rin­ger ein­schät­zen und auch we­ni­ger Be­reit­schaft zum Ein­satz von KI-An­wen­dun­gen vor­han­den ist.

Wo­her rührt die­se Dis­kre­panz zwi­schen der ho­hen me­dia­len Auf­merk­sam­keit des The­mas KI und den Po­ten­tia­len, die im Mit­tel­stand durch den Ein­satz von KI ge­se­hen wer­den? Un­se­re Er­fah­run­gen aus un­ter­schied­li­chen Kun­den­si­tua­tio­nen zei­gen, dass ins­be­son­de­re bei mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men Zwei­fel vor­han­den sind über die Men­ge der vor­han­de­nen Da­ten und de­ren Qua­li­tät. Dar­über hin­aus herrscht eine ge­wis­se Skep­sis ge­gen­über den ei­ge­nen Kom­pe­ten­zen zur er­folg­rei­chen Um­set­zung von KI-ba­sier­ten Lö­sun­gen. 

Wie sol­len Un­ter­neh­men mit die­sen Her­aus­for­de­run­gen um­ge­hen? In un­se­ren Pro­jek­ten hat es sich be­währt, die prak­ti­sche Re­le­vanz von KI-ba­sier­ten Lö­sun­gen auf­zu­zei­gen. Hier­für bie­tet sich die Um­set­zung von Pro­to­ty­pen an, in de­nen für eine klar de­fi­nier­te Pro­blem­stel­lung eine KI-Soft­ware im­ple­men­tiert wird. Dies hilft, Ak­zep­tanz im Un­ter­neh­men und Ver­trau­en in die ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten bei der An­pas­sung an die­sen tech­no­lo­gi­schen Wan­del zu schaf­fen. Die Men­ta­li­tät des An­pa­ckens, wel­ches bei In­ge­nieurs­lö­sun­gen die füh­ren­de Po­si­ti­on vie­ler deut­scher Mit­tel­ständ­ler auf dem Welt­markt er­mög­licht, kann durch die­ses Vor­ge­hen auch bei KI-Lö­sun­gen an­ge­wen­det wer­den.

Praxisnahe KI-Prototypen schaffen Akzeptanz im Unternehmen und helfen, Vertrauen in die eigene Anpassungsfähigkeit aufzubauen.

Ein er­folg­rei­ches Bei­spiel für das ge­nann­te Vor­ge­hen ist un­se­re Zu­sam­men­ar­beit mit dem Werk­zeug­ma­schi­nen­her­stel­ler EMAG. Un­se­re ge­mein­sam ent­wi­ckel­te KI-Lö­sung lei­tet aus Sen­sor­da­ten ab, wie lan­ge die Ein­zel­tei­le ei­ner Ma­schi­ne noch hal­ten und emp­fiehlt de­ren Aus­tausch mög­lichst ge­nau zum rich­ti­gen Zeit­punkt. Die Un­ter­neh­men ver­mei­den Aus­fäl­le durch ka­put­te Ma­schi­nen, gleich­zei­tig wird aber auch nichts ver­schenkt, da funk­ti­ons­fä­hi­ge Ein­zel­tei­le nicht vor­ei­lig aus­ge­tauscht wer­den. So las­sen sich Kos­ten bei der Ma­schi­nen­war­tung sen­ken. Die­ser er­folg­rei­che Pro­to­typ für ein spe­zi­fi­sches Pro­blem bil­det die Ba­sis, wei­te­re KI-Lö­sun­gen zu ent­wi­ckeln und das The­ma auch auf stra­te­gi­scher Ebe­ne im Un­ter­neh­men zu ver­an­kern.

Die Um­set­zung von klei­nen Pro­to­ty­pen stellt die Wei­chen für die Ak­zep­tanz von KI und er­laubt den Auf­bau von Er­fah­run­gen. Je­doch liegt der Fo­kus da­bei auf gra­du­el­len Ver­bes­se­run­gen be­ste­hen­der Pro­zes­se oder Pro­duk­te. KI er­mög­licht auch die Ent­wick­lung neu­er Ge­schäfts­fel­der und Dienst­leis­tun­gen. Ins­be­son­de­re Star­tups er­ken­nen und nut­zen das Po­ten­ti­al neu­er di­gi­ta­ler Pro­duk­te oder Diens­te und über­neh­men Tei­le be­ste­hen­der Wert­schöp­fungs­ket­ten. Mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ha­ben eine star­ke Markt­po­si­ti­on und enge Kun­den­be­zie­hun­gen, vie­le schaf­fen es aber nicht, die dis­rup­ti­ven Ver­än­de­rungs­mög­lich­kei­ten durch KI ak­tiv zu ge­stal­ten. Durch eine enge Ko­ope­ra­ti­on kann die In­no­va­ti­ons­kraft von Start-ups und For­schungs­ein­rich­tun­gen und die Er­fah­rung und Markt­po­si­ti­on von mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men zur Ent­wick­lung in­no­va­ti­ver und kun­den­spe­zi­fi­scher KI-Lö­sun­gen ge­bün­delt wer­den.

Kooperationen von Mittelstand und Start-ups bringen Innovation und Markterfahrung für innovative KI-Lösungen zusammen.

Die Ver­an­stal­tung „Mit­tel­stand & Di­gi­ta­ler Wan­del“, die wir ge­mein­sam mit der Exxeta und der Hy­po­Ver­eins­bank aus­rich­ten, bie­tet die Mög­lich­keit zum Aus­tausch zwi­schen Mit­tel­stand, For­schung und Start-ups. Mög­li­che Part­ner für in­no­va­ti­ve KI-An­wen­dun­gen sol­len ins Ge­spräch kom­men und ers­te Ide­en für eine mög­li­che Zu­sam­men­ar­beit dis­ku­tie­ren.

Der Begriff der Künstlichen Intelligenz ist noch in der Findungsphase. Daher spiegelt diese Blogreihe unsere Sichtweise wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im nächs­ten und letz­ten Blog­bei­trag die­ser Rei­he bli­cken wir zu­rück und wa­gen wir ei­nen Aus­blick in die Zu­kunft der Künst­li­chen In­tel­li­genz. Den Ar­ti­kel kön­nen Sie hier nach­le­sen.